@ Daphne_u_L
Es ist schon einige Jahre her, wo wir mal was mit Liquid Latex gemacht haben, damals hatten wir aber auch noch nicht so viel Erfahrung mit Latexbekleidung im allgemeinen.
Das Produkt was wir hatten roch deutlich nach Amoniak. Wenn man den Geruch nicht mag oder sogar allergisch reagiert (wenn es im Liquid Latex ist) sollte man davon Abstand nehmen.
Das Auftragen ist so eine Sache für sich, auf jeden Fall braucht man Zeit, auch wenn man den Trocknungsprozess ggf. mit einem Haartrockner beschleunigt. Je größer die Fläche, desto mehr Zeit braucht man, auch wenn bei größeren Flächen die Stelle wo man angefangen hat vielleicht schon getrocknet ist wenn man am anderem Ende ankommt.
Je dünner die einzelnen Schichten aufgetragen werden, umso besser ist das Ergebniss, was aber die Zeitdauer erhöht. Wenn zu dick aufgetragen wird, kommt es ähnlich wie beim Lackieren schnell zu "Laufnasen".
Das Endprodukt kann sich mehr oder weniger deutlich zusammenziehen, wodurch es einmal ausgezogen dann zu klein sein kann. Hat wohl auch was damit zu tuen, ob die einzelnen Schichten schon komplett getrocknet sind oder ob man zu ungeduldig ist.
Es kann sinnvoll sein, ein "Trennmittel" vor dem Auftragen des Latex auf die Haut aufzubringen. Ansonsten kann das Latex auf der Haut kleben und es ist unangenehm es abzuziehen, ähnlich wie ein Pflaster, was aber im Regelfall deutlich kleiner ist
. Wenn das Trennmittel zu gut trennt hält das Latex nicht, sondern perlt ab und läuft runter. Sinnvollerweise einen Selbstversuch auf kleiner Fläche machen, braucht auch nicht viel Zeit oder Material.
Zum Auftragen hat sich bei uns am sinnvollsten ein Pinsel aus Schaumstoff erwiesen, wobei es allerdings passieren kann, dass in einer Trocknungspause auch der Pinsel angetrocknet ist, also unbrauchbar wurde. Also genug "Ersatzkissen" für den Pinsel bereithalten, da es vielleicht ungünstig ist, wenn "die bepinselte Person" zu Hause warten muß, bis der "Künstler" aus dem Baumarkt wieder kommt
.
Etwas unterzulegen (großflächig) ist ratsam, da sich je nach Untergrund evt. heruntertropfendes Material nicht oder nur schlecht entfernen läßt. Auch der Maler sollte auf Kleidung achten, wo es nichts ausmacht, wenn Flecken drauf sind.
Reißverschlüsse lassen sich auch einarbeiten, sofern sie ein Baumwollseitenteil haben, Kunstfaserseitenteile saugen das Latex nicht (genug) auf und halten dadurch nicht.
Was uns nicht gelungen ist, ist eine halbwegs glatte Oberfläche hinzubekommen. Kann natürlich an fehlender Übung gelegen haben, aber wenn man eine perfekt glatte Oberfläche haben möchte ist schneidern mit Bahnlatex vielleicht die bessere Wahl.
Wenn man nach dem Ausziehen des fertigen Stücks das Teil nicht kurzfristig behandelt (nur sinnvoll, wenn es definitiv komplett durchgetrocknet ist), klebt es recht schnell aneinander und ist nur schwer oder auch gar nicht mehr voneinander lösbar.
Fazit: Wir fanden es mal recht interessant, es sind aber ein paar Dinge zu beachten. Wenn man "schöne", glatte, "perfekte" Stücke haben möchte, braucht man Übung oder muß auf Bahnlatex ausweichen.
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